Sitzenbleiben
Sitzmöbel für den Pausenhof
Sitzenbleiben, das möchten die 15 Schülerinnen und Schüler des Profilfaches Technik der Kardinal-von-Galen Oberschule gerne. Doch sie alle werden diese Schule nun nach erfolgreicher Arbeit und mit einem Schulabschluss in der Tasche nach dem 10. Schuljahr verlassen.
Die beiden Sitzbänke sind ihr Abschiedsgeschenk.
Vier Monate lang haben sich die technikbegeisterten Schüler zusammen mit ihren beiden Fachlehren Susanne Kothe und Michael Lammers mit dem Herstellen der Sitzmöbel beschäftigt.
Neben den vier Unterrichtsstunden pro Woche im Profilfach Technik arbeiten sie auch etliche Stunden freiwillig am Nachmittag für dieses Projekt.
„ Es macht riesig viel Spaß, die Unterrichtsstunden vergehen wie im Fluge.“ Sagen Alexis, Teves, Gerd und Ricardo.
Vorab erarbeiten sich die Schüler die Grundlagen der Bautechnik, einem Teilgebiet des Unterrichtfaches Technik. Sie beschäftigten sich mit Balken und Auflager, Druck-und Zugkräften an Tragwerken und deren Auswirkungen auf unterschiedliche Profile.
Dann wird die Unterkonstruktion der Sitzmöbel entworfen und im Maßstab 1:1 auf eine Pappschablone übertragen. In Kleingruppen stellen die Schüler die Unterkonstruktion aus Holzbalken her. Es wird gesägt, geraspelt, gefeilt und geschliffen. Die Balken werden angepasst und mit langen Schrauben und Leim miteinander verbunden. „Für mich ist es das erste Mal, dass ich mit einer elektrischen Stichsäge und einem Exenterschleifer arbeite.“, sagt Lara-Sophie und Emily ergänzt: „ Wenn man sich konzentriert, ist es nicht schwer exakt zu arbeiten.“
Mit einer weiteren Kleingruppe sucht Frau Kothe die passenden Bretter für die Sitzflächen und die Lehnen aus. Die Bretter werden ausgelegt und die Löcher für die spätere Befestigung der Sitzbretter auf der Unterkonstruktion ausgemessen, vorgezeichnet, vorgestochen, gebohrt und gesenkt. „Das genaue Ausmessen ist schwieriger, als ich es mir gedacht habe“, bemerkt Jan und fügt hinzu: “ Schon ein Messfehler von einem oder zwei Millimeter hat nachher beim Zusammenbau große Auswirkungen.“
Nach vielen Wochen der Vorarbeiten ist es soweit. Alle vorgearbeiteten Einzelteile der Sitzbänke werden mit vereinten Kräften in die Pausenhalle getragen. Um die jeweils drei Meter langen Sitzbänke zusammen zu bauen, reicht der Platz in den Technikräumen der Schule nicht mehr aus, das geschieht in der großen Pausenhalle der Schule.
Nun kommen die Akkuschrauber zum Einsatz. An vielen Stellen gleichzeitig wird gebohrt und geschraubt. Die Sitzbänke nehmen Form an. Um die Bänke auf dem Pausenhof vor der Witterung zu schützen werden sie mit Leinöl eingerieben. Als letzte Arbeit signieren die Schüler ihr Werk und brennen ihre Namen in das Holz bevor die Sitzmöbel auf den Schulhof getragen werden.
Alle Schüler sind sehr, sehr, sehr stolz auf ihre Arbeit. „Und wir sind stolz auf unsere Schüler.“ so Kothe und Lammers. „ Wir sind begeistert über den Arbeitseinsatz unserer Schüler, auch bei Rückschlägen und schwierigen Fragestellungen haben sie sich nicht entmutigen lassen und unermüdlich weitergearbeitet. „ Wir sind alle zusammen ein tolles Team“