Die Klassen 9c und 9d erkunden Stolpersteine in Meppen
Zum Abschluss der Unterrichtseinheit „Die nationalsozialistische Diktatur“ organisierten Frau Faust und Frau Schüer eine geführte Besichtigung einiger Stolpersteine in Meppen.
Otto Quaing und Manfred Fickers vom Initiativkreis Stolpersteine in Meppen nahmen sich Zeit und erzählten den Schülerinnen und Schülern der 9. Realschulklassen von den Schicksalen jüdischer Mitbürger aus Meppen zur Zeit des Nationalsozialismus.
Die Führung begann auf dem jüdischen Friedhof in Meppen. Hier erfuhren die Jugendlichen etwas über die Geschichte des Friedhofs, über jüdische Rituale bei Beerdigungen und über Besonderheiten einiger Grabsteine. Der Text der 2014 aufgestellten Gedenkstele geht unter die Haut, wenn man die Einzelschicksale der verfolgten Juden betrachtet: „Was, was nur dürfen wir angesichts der Katastrophe erwarten, hoffen, glauben?“
Nach der Erkundung des Friedhofes gingen wir einige Stolpersteine in Meppen (Gymnasialstr., Domhof, Markt, Isaak-Visser-Weg/Bahnhofstr.) ab. Herr Quaing und Herr Fickers berichteten an den Haltestellen von den jeweiligen Schicksalen der jüdischen Mitbürger zu deren Gedenken Steine mit Messingplatten in den Boden eingelassen wurden.
Auch der Gedenkort an der Johannesschule, der mit seinem Gedenkstein an die unzähligen Opfer des Nationalsozialismus erinnern soll, wurde besucht. Hier schilderte Herr Quaing die Ereignisse der Reichspogromnacht in Meppen aus der Erinnerung des Überlebenden Paul Alexander.
Zurück in der Schule zeigten sich die Schülerinnen und Schüler sehr erschüttert über die Taten der Nationalsozialisten in Meppen. Es sei ein interessanter Unterrichtsgang gewesen, bei dem sie eine Menge über die Ereignisse in Meppen erfahren hätten. Zukünftig würden sie die Stolpersteine in der Stadt mit anderen Augen sehen. Besonders betroffen waren die Schülerinnen und Schüler darüber, dass der Terror der Nationalsozialisten auch vor Kindern nicht Halt machte.
Wir bedanken uns bei Otto Quaing und Manfred Fickers für eine ergreifende und lehrreiche Unterrichtsstunde auf den Spuren der im 2. Weltkrieg verfolgten jüdischen Mitbürger.
Otto Quaing erzählt von der Reichspogromnacht und der jährlichen Gedenkfeier.
Einige Schüler vor dem jüdischen Friedhof